DGTB NEO zu Gast in Wuppertal
Ein Beitrag von Isabelle Penning und Lucas König

September letzten Jahres übernahm Lucas König (Universität Wuppertal) in der DGTB gemeinsam mit Carolin Hammer und Prof. Dr. Isabelle Penning (beide Uni Potsdam) die Funktion als Nachwuchssprecher. König nutzte die Gelegenheit, die Nachwuchsgruppe an seinen Standort nach Wuppertal einzuladen. An dem vergleichsweise zentralen Standort in der Mitte Deutschlands trafen sich am 14.02.2023 insgesamt 11 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie eingeladene Referentinnen und Referenten, um sich dem Thema Forschen und Forschungsarbeiten in der Technischen Bildung zu widmen.

Nach einer kurzen Begrüßung und einer kleinen Vorstellungsrunde leitete Prof. Dr. Jochen Krautz mit seinem Beitrag zu den Horizonten von Forschung am Beispiel der Kunstpädagogik in das Thema des Forschens ein. Er stellte eine aus der Kunstpädagogik heraus entwickelte Systematik vor, welche er mit praktischen Forschungsbeispielen konkretisierte, die sich weitestgehend auf die Technische Bildung übertragen lassen. Als zweiten Beitrag verwies Prof. Dr. Christian Wiesmüller mit seinem Vortragstitel Wissenschaft zwischen Relevanz und Curiositas, begrifflich angelehnt an den Philosophen Hermann Lübbe, auf die Grundsätze von wissenschaftlicher Forschung. Basierend sowohl auf autobiografischen Erfahrungen innerhalb der eigenen Qualifizierung als auch aus der Perspektive eines Gutachters trug sein Referat dazu bei, die enorme Bandbreite wissenschaftlicher Forschungsarbeiten zu verdeutlichen. Durch den Beitrag von Dr. Henrike Haverkamp, die ihr Promotionsvorhaben 2022 an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg abgeschlossen hat, wurde an einem Beispiel deutlich, auf welchen Wegen und Irrwegen man eine Forschungsmethodik entwickelt, die zum eigenen Erkenntnisinteresse passt. In ihrem Vortrag wurde nicht nur ihr methodisches Vorgehen transparent, sondern es konnten auch ihre interessanten Ergebnisse zum „Technikbegriff von Kindern und Jugendlichen“ reflektiert werden.

Der informelle Austausch in der Mittagspause bei herrlichem Sonnenschein und tollem Ausblick über Wuppertal ging über in ein offenes Gesprächsformat, bei dem Herausforderungen während der Promotionsphase und Lösungsansätze besprochen wurden. Mit den folgenden Beiträgen von Igor Gideon und Thomas Möllers wurden dann auch zwei laufende Forschungsarbeiten aus den eigenen Reihen des Nachwuchses vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Gestärkt mit Kaffee, Tee und kleinen Leckereien haben alle den langen Tag gut überstanden. Und alle dürften interessante Impulse mitgenommen haben. Unser besonderer Dank gilt nicht nur den Referenten, sondern auch der DGTB, welche die Arbeit der Nachwuchsgruppe in dieser Form erst ermöglicht! Gleichermaßen bekräftigte der Erste Vorsitzende der DGTB, Christian Wiesmüller und der langjährige Schriftführer der DGTB, Thomas Hugo Möllers, wie erwünscht die Arbeit der Nachwuchsgruppe sei und wie notwendig die Beiträge seien, um langfristig das Ziel einer Technischen Bildung für alle zu verwirklichen. Nach einem reichen Tag an Inhalten, Überlegungen und Diskussionen zum Forschen und zu Forschungsarbeiten in der Technischen Bildung, der Vorstellung eigener Arbeiten des Nachwuchses, zeichnet sich ein weitläufiges, aber verbindendes Forschen im Feld der Technischen Bildung ab, das zu weiterem Austausch anregt. Um den Ideenreichtum und den Impulsen, die aus der Nachwuchsgruppe heraus erwachsen mehr Raum zu geben und die Wahrnehmung von außen zu verstärken, soll die Nachwuchsarbeit zukünftig unter dem Namen „DGTB NEO“ firmieren. Bei der gemeinsamen Jahrestagung der DGTB und der GATWU am 21./22. Sept. 2023 in Potsdam wird auch die DGTB NEO wieder aktiv sein und ein Nachwuchsforum durchführen.
Nachwuchstreffen auf der Jahrestagung 2022 in Reutlingen

Ein Beitrag von Carolin Hammer
Das Nachwuchsforum fand in den Stunden vor Beginn der DGTB-Tagung 2022 in Reutlingen statt und wurde von Prof. Dr. Isabelle Penning durchgeführt. Zunächst hatte die Gruppe, die aus 10 Teilnehmenden unterschiedlicher Universitäten bestand, die Möglichkeit, sich kurz untereinander kennenzulernen und hinsichtlich der Erfahrungen im Publizieren zu verständigen. Hierbei wurden Vorerfahrungen ausgetauscht und persönliche Herausforderungen einbezogen. So konnte für die Zukunft herausgefunden werden, wobei die Nachwuchswissenschaftler:innen Unterstützung bräuchten. Es folgte ein fachlicher Input bezüglich des Publizierens in der Technischen Bildung von Isabelle Penning unter Einbezug von konkreten Möglichkeiten zur Veröffentlichung in diesem Bereich. Dr. Martin Binder gab hinsichtlich des Publizierens in den Tagungsbänden der DGTB vertiefende Einblicke und teilte seine umfassenden persönlichen Erfahrungen als Herausgeber der Zeitschrift TU.
Anschließend wurde sich innerhalb der Gruppe über künftige Treffen, deren Ablauf und die Regelmäßigkeit der Zusammenkünfte verständigt. Prof. Dr. Isabelle Penning wird weiterhin als verbindendes Element zwischen den Nachwuchswissenschaftler:innen und etablierten Mitgliedern der DGTB fungieren, während Lucas König (Universität Wuppertal) und Carolin Hammer (Universität Potsdam) zu den Nachwuchssprecher:innen gewählt wurden. Für das kommende Jahr hat sich die Nachwuchsgruppe vorgenommen, den Austausch im Netzwerk zu stärken und das kommende Frühjahrsforum in Präsenz zu gestalten. Zu diesem soll sowohl fachlicher Input von Experten erfolgen aber auch ausreichend Zeit zum Vorstellen und Diskutieren eigener Promotionsvorhaben eingeplant werden.
Insgesamt ist es gelungen, frischen Wind in das Nachwuchsforum zu bringen, ein Treffen mit vielen neuen und interessierten Nachwuchswissenschaftler:innen auf Augenhöhe zu realisieren und eine Atmosphäre zu schaffen, in der ein offener Austausch ermöglicht und Interesse für weitere Treffen kommuniziert wurde. Ein besonderer Dank gilt all jenen Wissenschaftler:innen, die bei der Planung der Nachwuchsaktivitäten ihre Unterstützung angeboten haben und insbesondere an Martin Binder, dessen Input eine große Bereicherung für unseren Austausch war.

Persönlicher Bericht zum Nachwuchsforum der DGTB am 01.04.2022
Ein Beitrag von Carolin Hammer
Beim Nachwuchsforum der DGTB erhielten Nachwuchswissenschaftler:innen innerhalb eines Nachmittags die Möglichkeit, mit Professor:innen, anderen Promovierenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen anderer Institutionen in Austausch zu treten. Trotz des zunächst distanziert anmutenden online-Formats gelang es den Organisatoren Isabelle Penning und Timo Finkbeiner sowie dem 1. Vorsitzenden Christian Wiesmüller eine persönliche und offene Atmosphäre herzustellen, in welcher eine Kommunikation auf Augenhöhe erfolgen konnte. Als begleitendes Tool wurde ein interaktives, kollaboratives Board genutzt. Hier konnten im Voraus Fragen und Informationen für alle sichtbar gesammelt werden.
Der erste Programmpunkt bestand aus einem lockeren Kennenlernen, wobei die verschiedenen Werdegänge der Teilnehmer:innen deutlich wurden. Anschließend beantworteten die Professor:innen in einer moderierten Gesprächsrunde Fragen zur Arbeitsorganisation, Motivation und zur Promotion. Die Fragen konnten im Voraus anonym auf dem Board hinterlegt werden – etwaigen Hürden, die eigene brennende Frage direkt zu stellen, wurde somit vorgegriffen. Nachwuchswissenschaftler:innen hatten die Möglichkeit als aktive Zuhörer:innen teilzunehmen, die ersten Ideen zum eigenen Forschungsvorhaben vorzustellen oder den aktuellen Arbeitsstand zu präsentieren.
Ich selbst wählte die zweite Möglichkeit aus, meine ersten Ideen zu präsentieren und stellte fest, dass sowohl die Vorbereitung, die Präsentation selbst und die anschließende Diskussion in diesem geschützten Rahmen sehr hilfreich waren. Die ersten Forschungsideen zu strukturieren und auf dem Board zusammenfassend darzustellen war eine gute Vorbereitung für die folgenden Schritte, wie einem Exposé:
In der Diskussion konnten sowohl Unklarheiten besprochen werden, es kamen aber auch neue wichtige Fragen hinzu, welchen sich bei der weiteren Planung gestellt werden muss. Aus meiner Perspektive als Nachwuchswissenschaftlerin heraus, ist die Möglichkeit eines so wertvollen Austausches in einem derartig frühen Stadium des Forschungsvorhabens ein Privileg, für welches ich sehr dankbar bin. Neben Literaturhinweisen und anknüpfenden Fragen konnte ich insbesondere Sicherheit und Bestätigung der Community erfahren und gehe gestärkt in die tiefere Auseinandersetzung mit meiner Forschungsfrage.
Das gelungene Treffen endete mit einem Blick auf die Jahrestagung 2022 der DGTB, auf der es neben dem regulären Programm auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit gibt, den Austausch zu vertiefen, sich mit dem Thema „Publizieren in der technischen Bildung“ zu befassen und eigene Forschungsvorhaben im Rahmen einer Poster-Session einzubringen (Deadline für die Einreichung der Poster unter isabelle.penning@dgtb.de ist der 31.07.2022).
Für künftige Treffen wäre ein größerer Kreis des Nachwuchses der Technischen Bildung denkbar, damit der Austausch und die Vernetzung weiter ausgebaut werden kann – alle Interessierten, auch mit einem Forschungsvorhaben, was noch in den Kinderschuhen steckt, sind hier willkommen!