Lernorte geben Raum für (hoffentlich) bildungswirksame Lehr- und Lernprozesse. Didaktische Modelle versuchen, solche Prozesse zu strukturieren und einen Beitrag zur bestmöglichen Anbahnung, Förderung und Optimierung zu leisten. Zu diesem Zweck greifen sie verschiedene Faktoren auf, die den Lehr-Lernprozess maßgeblich beeinflussen bzw. determinieren. Obgleich wohl davon auszugehen ist, dass die Orte, an denen Lehr-Lernprozesse stattfinden, diese grundlegend beeinflussen, bilden die etablierten allgemeinen Unterrichtsmodelle (wie z.B. das Hamburger Modell) Lernorte nicht als eigenen Faktor ab.
Technikdidaktische Modelle integrieren den Lernort immerhin implizit auf zweierlei Arten: Einerseits kennen sie raum-organisatorische Vorgaben, die auf den Lehr-Lernprozess in Form einer gegebenen Rahmenbedingung einwirkenden. Andererseits enthält auch der Unterrichtsfaktor Medien lehr-lernrelevante Gegenstände, die zumindest teilweise in unmittelbarer physischer Verbindung mit dem konkreten Lernort stehen. So enthält beispielsweise der Fachraum für den Technikunterricht ortsfeste Einrichtungen und Ausstattungen, die als Lehr-Lernmedium verstanden und als Teil des Unterrichtsfaktors Medien in geplante und stattfindende Lehr-Lernprozesse eingehen können.
Für Lehr-Lernprozesse im Rahmen allgemeinbildenden Technikunterrichts bietet sich eine Reihe von außerschulischen Lernorten an. Die Palette reicht von Betrieben und Unternehmen über Museen und Science Centern bis hin zu Selbsthilfewerkstätten und Makerspaces. Solche Lernorte unterscheiden sich in verschiedenen Kategorien grundsätzlich: Während Betriebe als Lernort zwar sehr authentisch sind, lassen sie sich aber kaum durch die Lehrenden und Lernenden didaktisch intendiert auf die Lernerinnen und Lerner anpassen. Genau umgekehrt verhält es sich mit den Makerspaces, deren vorrangiges Anliegen die Realisierung individueller Entwicklungs- und Fertigungsvorhaben ist. Solche Lernorte zu charakterisieren und ihre lehr-lernrelevanten Eigenschaften zu identifizieren und zu beschreiben ist ein Ziel, das die DGTB mit der Arbeitsgruppe „Außerschulische Lernorte“ (AsLos) verfolgt.