Die DGTB hat am 20. und 21 September 2019 seine Jahrestagung an der Europa-Universität Flensburg durchgeführt. Das zentrale Tagungsthema lautete:

Technikunterricht: handfest und geistreich.

Der Beitrag technischer Bildung zur kulturellen Bildung

In langjähriger Tradition findet an Deutschlands Schulen Unterricht mit technischen Inhalten statt. Nicht in der Verbreitung und dem Umfang wie die Akteure in der Schule oder die Hochschuldidaktik sich das vielleicht wünschen würden, jedenfalls aber überwiegend mit positiver Resonanz; vor allem durch die, die davon profitieren, die Schülerinnen und Schüler, zudem auch durch die Elternschaft. Technische Bildung erweist sich als Vorteil im „Lebenslauf“ einer Person. Die Vermittlung zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Person und Welt ist für sie kennzeichnend.

Technik ist Teil der Kultur, damit gehört Technik zur kulturellen Bildung. Dabei spielt sie eine Sonderrolle: In der Technik zeigt sich in einzigartiger Weise der Mensch als geistiges und final handelndes Wesen, das die Kultur im Verbund mit den weiteren symbolischen Formen über die Jahrtausende geprägt hat. Die Technik steht damit in der Reihe von Mythos, Religion, Sprache, Kunst, Geschichte und Wissenschaft. Mutmaßlich am ursprünglichsten geformt wurde die Kultur dabei durch die Technik.

Immer schon, und immer wieder in auf die Zeit angepasster Weise, steht Technikunterricht in der Aufgabe, die Korrespondenz zwischen dem handelnden Tun, hier begrifflich als das Handfeste, und den geistigen Akten, hier begrifflich als das Geistreiche, zu arrangieren – mit Problemstellungen, die es zu lösen gilt, mit dem Erlernen technischen Denkens, dem geschickten Umgang und der Übung mit Material und Werkzeug, dem Thematisieren gesellschaftlicher Fragen, dem Aufzeigen kultureller Aspekte, mit der Verknüpfung hin zu Inhalten anderer Fächer.